Was ist Arthrose?
Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die durch den Abbau des Knorpelgewebes im Gelenk gekennzeichnet ist. Dabei wird der Knorpel, der normalerweise als eine Art Stoßdämpfer zwischen den Knochen wirkt, dünner und rissiger. Das hat auch Auswirkungen auf die Gelenkskapsel und die umliegenden Weichteile, was zu Schmerzen, Steifigkeit und Bewegungseinschränkungen führen kann. Arthrose tritt häufig bei älteren Menschen auf, kann aber auch durch Verletzungen, Fehlstellungen oder Übergewicht bereits in jungen Jahren vorkommen. Eine frühzeitige Behandlung und gezielte Maßnahmen wie Physiotherapie, Schmerztherapie und ggf. operative Eingriffe können den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen.
Wie kann man Arthrose vorbeugen?
Die Prävention der Arthrose umfasst Maßnahmen wie regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung, ein gesundes Körpergewicht, die Vermeidung von Überlastungen der Gelenke und eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes. Auch eine ausreichende Versorgung mit wichtigen Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen und Omega-3-Fettsäuren kann dazu beitragen, den Knorpel gesund zu erhalten. Menschen, die ein erhöhtes Risiko für Arthrose haben, z.B. aufgrund einer Verletzung oder familiärer Vorbelastung, sollten besonders auf eine gesunde Lebensweise achten und gegebenenfalls regelmäßige ärztliche Kontrollen wahrnehmen.
Was ist beim Sport zu beachten?
Bewegung und Sport ist bei Arthrose eine wichtige Maßnahme, um die Gelenke zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu lindern. Allerdings sollten Patienten mit Arthrose die Art, Intensität und Dauer der körperlichen Aktivität individuell anpassen und regelmäßige ärztliche Kontrollen wahrnehmen.
Empfehlenswert sind zum Beispiel Schwimmen, Radfahren, Yoga oder Tai Chi, die gelenkschonend sind und die Muskeln, Sehnen und Bänder stärken können. Auch gezieltes Krafttraining kann dazu beitragen, die Muskeln zu kräftigen und das Gelenk zu stabilisieren.
Wichtig ist es, Überbelastungen und einseitige Belastungen zu vermeiden und auf die Signale des Körpers zu achten. Bei Schmerzen oder Verschlimmerung der Symptome sollte man die Bewegung reduzieren oder auf eine andere Form der Aktivität umsteigen. Eine individuelle Bewegungsberatung durch Physiotherapie oder Sportwissenschaft kann hilfreich sein, um ein geeignetes Trainingsprogramm zu erstellen und die richtige Technik zu erlernen.
Wie kann Ernährung helfen?
Eine ausgewogene Ernährung kann bei der Prävention und Behandlung von Arthrose hilfreich sein. Eine gesunde Ernährung sollte ausreichend Ballaststoffe, Proteine, komplexe Kohlenhydrate, gesunde Fette und viele Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Insbesondere Vitamin C, Vitamin D, Kalzium, Magnesium und Omega-3-Fettsäuren können dabei helfen, die Gesundheit des Knorpels zu erhalten oder zu verbessern.
Ferner sollten Patienten mit Arthrose auch auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten, um den Knorpel zu hydratisieren und zu „schmieren“. Gleichzeitig sollten sie den Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln, zuckerhaltigen Getränken, gesättigten Fetten und Transfetten reduzieren oder vermeiden, da sie Entzündungen im Körper fördern können.
Eine spezielle Arthrose-Diät gibt es nicht, aber eine ausgewogene Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch und magerem Fleisch ist, kann dazu beitragen, den Knorpel zu schützen und die Entzündungsreaktionen im Körper zu reduzieren. Es ist ratsam eine individuelle Ernährungsberatung zu erhalten, die auf Ihre spezifischen Bedürfnisse und Einschränkungen zugeschnitten ist.
Weitere Therapien bei Arthrose:
- Ergotherapie je nach Lokalisation der Arthrose
- gezielte Wärme- und Kältebehandlung
- CO2 Behandlungen
- Elektrotherapie zur Kräftigung und Schmerzlinderung
- Gelenksschulung
- Hilfsmittelverordnung
- gezielte Ruhigstellungen der betroffenen Gelenke
- angepasste Schmerzmedikation
- ultraschallgezielte Infiltration
- bei fehlendem Therapieansprechen kann eine Operation erfolgen
Welche Stellen sind für die Arthrose typisch?
- Omarthrose: Schulter
- Bouchard- und Herbedenarthrose: Finger
- Rhizarthrose: Daumensattelgelenk
- Spondylarthrose: Wirbelgelenke, Facettengelenke
- Iliosacralarthrose: Kreuzdarmbeingelenk
- Coxarthrose: Hüfte
- Gonarthrose: Knie
- Sprunggelenksarthrose am oberen oder unteren Sprunggelenk
- Hallux rigidus: Großzehe
- uvm.
OA Mag. Dr. Stefan Treichler
Facharzt für Physikalische Medizin und allg. Rehabilitation
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Sportwissenschaftler
Elsa Gomm BSc.
Physiotherapeutin
Osteopathin