Wieso ist mit Chiropraktiker eigentlich ein Manualmediziner gemeint?
Durch die Manuelle Medizin kann oft eine schnelle Schmerzlinderung erreicht werden. Neben der Haltungskorrektur und Trainingstherapie werden auch Manipulationen und Mobilisationen bei sogenannten Blockierungen angewendet.
Die Manuelle Medizin umfasst alle medizinischen Bereiche, die sich mit Diagnostik und Therapie von muskulären Ungleichgewichten und funktionellen Störungen am Bewegungsapparat beschäftigen. Dazu zählen etwa Osteopathie, Fasziendistorsionsmodell, Manuelle Therapie. Diese werden umgangssprachlich als Chiropraktiker bezeichnet.
Wie wird man in Österreich zum Manualmediziner bzw. Chiropraktiker?
Der Begriff Chiropraktiker wird in anderen Ländern verwendet, um die Maßnahmen der Manuellen Medizin zu beschreiben. Um in Österreich als Manualmediziner arbeiten zu dürfen, ist eine ärztliche Ausbildung und anschließende theoretische sowie praktische Weiterbildung über mindestens 3 Jahre notwendig. Teilbereiche der Manuellen Medizin dürfen auch von weitergebildeten Physiotherapeuten und in deutlich erweitertem Ausmaß von Osteopathen, nach anerkannter langjähriger Zusatzausbildung, ausgeführt werden.
Da die Begriffe Osteopathie und Chiropraktik in Österreich leider auch von nicht ausgebildeten Personen verwendet werden, empfehlen wir unbedingt auf eine fundierte, langjährige Ausbildung in der Manuellen Medizin oder Osteopathie zu achten, um unsachgemäße und oft gefährliche Laienbehandlungen zu vermeiden!
Was sind Blockierungen?
Darunter versteht man erhöhte muskuläre Spannungen, die eine Einschränkung in der Beweglichkeit nach sich ziehen. Mit speziellen Funktionsprüfungen und Ertasten von Gewebespannungen werden diese Blockierungen und muskulären Dysbalancen identifiziert.
Wie können Blockierungen gelöst werden?
Durch präzise manualmedizinische Techniken können Blockierungen oder Störungen an Gelenken und Weichteilen schonend und sanft behoben werden.
Die auslösenden Faktoren werden langfristig mit individuellen Bewegungsübungen korrigiert.
Welche Maßnahmen wendet ein Chiropraktiker noch an?
Die Physiotherapie und die langfristige Trainingstherapie sind wichtige Bestandteile der Bewegungsmedizin, um grundlegende Struktur- und Haltungsänderungen vorzunehmen.
Des Weiteren werden unterstützende Maßnahmen wie zum Beispiel Infiltrationen, Massagen, Elektrotherapien angewendet.
OA Mag. Dr. Stefan Treichler
Facharzt für Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation
Sportarzt
Sportwissenschaftler
ÖÄK Diplom Manuelle Medizin/ ärztlicher Chiropraktiker
Kursleiter bei der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Manuelle Medizin
Elsa Gomm BSc.
Physiotherapeutin
Osteopathin