Was ist die Schmerztherapie?
Die Schmerztherapie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen befasst. Schmerz ist ein komplexes Phänomen, das von vielen Faktoren beeinflusst wird, darunter psychologische, soziale und biologische Faktoren.
Die Schmerztherapie zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern oder zu beseitigen, um die Lebensqualität von Patienten zu verbessern. Die Behandlungsmöglichkeiten reichen von medikamentösen Ansätzen wie Schmerzmitteln und entzündungshemmenden Medikamenten bis hin zu nicht-medikamentösen Ansätzen wie physikalischer Therapie, Verhaltens- und psychologischer Therapie, Akupunktur und anderen alternativen Behandlungen.
Die Schmerztherapie ist ein interdisziplinäres Fachgebiet, das von Ärzten, Psychologen, Physiotherapeuten und anderen Fachkräften durchgeführt wird, um eine umfassende Versorgung für Patienten mit Schmerzen zu gewährleisten.
Was ist die medikamentöse Schmerztherapie?
Die medikamentöse Schmerztherapie ist eine Art der Behandlung von Schmerzen, die auf die Verwendung von Medikamenten zur Schmerzlinderung oder Schmerzbekämpfung abzielt. Diese Therapie kann für verschiedene Arten von Schmerzen, wie akute oder chronische Schmerzen, verwendet werden.
Es gibt verschiedene Arten von Medikamenten, die bei der medikamentösen Schmerztherapie eingesetzt werden können, darunter:
- Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs): Diese Medikamente wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Sie werden häufig zur Behandlung von Schmerzen aufgrund von Entzündungen oder Verletzungen eingesetzt.
- Opioide: Opioide sind Schmerzmittel, die bei schweren Schmerzen eingesetzt werden, wie z.B. nach Operationen oder akutem Bandscheibenvorfall.
- Antidepressiva: Einige Antidepressiva können bei der Behandlung von bestimmten Schmerzen, insbesondere bei neuropathischen Schmerzen, helfen. Sie können auch bei chronischen Schmerzen eingesetzt werden, da sie eine positive Wirkung auf die Stimmung und das Wohlbefinden haben.
- Antikonvulsiva: Antikonvulsiva werden normalerweise zur Behandlung von Epilepsie eingesetzt, können aber auch bei neuropathischen Schmerzen eingesetzt werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass die medikamentöse Schmerztherapie individuell angepasst werden sollte und von einem qualifizierten Arzt überwacht werden sollte, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
Was ist invasive Schmerztherapie?
Die invasive Schmerztherapie ist eine Form der Schmerzbehandlung, bei der schmerzlindernde Medikamente über eine Vene in den Körperkreislauf eingebracht werden oder in die Nähe von schmerzhaften Strukturen infiltriert werden.
Einige Techniken, die bei der invasiven Schmerzbehandlung eingesetzt werden, sind:
- Epidurale Injektionen: Eine epidurale Injektion ist eine Technik, bei der schmerzlindernde Medikamente in den epiduralen Raum des Rückenmarks injiziert werden, um zum Beispiel Schmerzen im unteren Rücken oder in den Beinen zu lindern.
- Facettenblockaden: Eine Facettenblockade ist eine Injektion von Medikamenten in die kleinen Gelenke der Wirbelsäule, um zum Beispiel Schmerzen im unteren Rückenbereich zu lindern.
- Nervenblockaden: Eine Nervenblockade ist eine Injektion von Medikamenten in die Nähe von Nerven, um Schmerzen in bestimmten Bereichen des Körpers, wie z.B. Beine oder Fingern zu lindern.
- Intrathekale Schmerztherapie: Bei der intrathekalen Schmerztherapie werden Medikamente über einen Katheter direkt in den Liquorraum rund um das Rückenmark injiziert, um chronische Schmerzen zu behandeln.
Invasive Schmerztherapien sollten von qualifizierten Schmerzspezialisten durchgeführt werden, da sie mit Risiken wie Infektionen, Blutungen und Nervenschäden verbunden sein können. Der Nutzen und die Risiken der Therapie sollten sorgfältig abgewogen werden, bevor sie eingesetzt wird.
Welche Therapien werden noch angewendet?
Die Schmerztherapie umfasst eine breite Palette von Techniken, die auf eine ganzheitliche Behandlung des Körpers und des Geistes abzielen.
Die häufigsten alternativen Schmerztherapien sind:
- Stoßwellentherapie: Die Stoßwellentherapie kann Schmerzen, Entzündungen oder Heilungsstörungen am Bewegungsapparat reduzieren.
- Chiropraktik: Chiropraktik ist eine Form der manuellen Medizin, die sich mit Diagnostik und Therapie von muskulären Ungleichgewichten und funktionellen Störungen am Bewegungsapparat beschäftigen, um Schmerzen schonend zu lindern.
- Osteopathie: Die Osteopathie wird häufig zur Behandlung von Schmerzen, Funktionseinschränkungen am Bewegungsapparat und Störungen innerer Organe eingesetzt.
- Bewegungstherapie: Eine Bewegungstherapie, wie gezieltes Training, Physiotherapie aber auch z.B. Yoga oder Tai Chi, kann dazu beitragen, Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit und Kraft zu erhöhen.
- Massage: Massagetherapie kann dazu beitragen, Muskelverspannungen zu lösen und die Durchblutung zu verbessern, was zur Schmerzlinderung beitragen kann.
- Psychologie: In der Psychologie können spezielle Therapien und Techniken, wie Meditation und Entspannungsübungen dazu beitragen, zum Beispiel Stress, Sorgen und Angstzustände zu reduzieren, die über Prozesse im Nervensystem Schmerzen verschlimmern können.
- Pflanzliche Heilmittel: Einige pflanzliche Heilmittel wie Kurkuma, Ingwer und Weidenrinde können bei der Linderung von Schmerzen helfen.
- Akupunktur: Akupunktur ist eine alte chinesische Technik, bei der Nadeln in bestimmte Punkte des Körpers gestochen werden, um Schmerzen zu lindern.
Die Schmerztherapie umfasst die unterschiedlichsten Methoden. Die Auswahl der geeignetsten Therapie für die jeweilige Schmerzsituation sollte sorgfältig und in Absprache mit dem Patienten erfolgen. Es ist wichtig, einen qualifizierten Therapeuten oder Arzt zu konsultieren, bevor man eine Schmerztherapie in Anspruch nimmt.
Wie hilft die Psychologie bei Schmerzen?
Da Schmerz sowohl eine physische als auch eine psychologische Komponente hat erfordert die Bewältigung von Schmerzen eine umfassende Behandlung, die auch auf psychische Aspekte des Schmerzes anspricht.
Die Psychologie in der Schmerztherapie umfasst verschiedene Ansätze, wie z.B. kognitive Verhaltenstherapie, Achtsamkeit, Entspannungstechniken und Biofeedback. Diese Ansätze zielen darauf ab, die Schmerzwahrnehmung zu verändern, die Schmerzbewältigung zu verbessern und die Lebensqualität der Patienten zu erhöhen.
Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung und autogenes Training können dazu beitragen, Muskelverspannungen zu lösen, die Schmerzen verschlimmern können. Biofeedback ist eine Technik, bei der Messgeräte eingesetzt werden, um die Körperfunktionen zu messen, wie z.B. Muskelspannung, Herzfrequenz und Hauttemperatur, um den Patienten zu helfen, die Kontrolle über diese Körperfunktionen zu erlangen und Schmerzen zu lindern.
Insgesamt kann die Einbeziehung von psychologischen Ansätzen in die Schmerztherapie dazu beitragen, die Schmerzlinderung und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern, indem sie ihnen Werkzeuge zur Bewältigung von Schmerzen und Stress an die Hand geben.
Wir arbeiten mit spezialisierten Psychologen zusammen.
Mag. Dr. Stefan Treichler
Facharzt für Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation
Sportarzt
Sportwissenschaftler
ÖAK Diplom Schmerztherapie
ÖÄK/ DEGUM Diplom Sonographie Bewegungsapparat
Elsa Gomm BSc.
Physiotherapeutin
Osteopathin