Was ist die Sportwissenschaft?
Die Sportwissenschaft ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die sich mit der Erforschung von Sport, Bewegung und körperlicher Aktivität auseinandersetzt. Sie umfasst eine Vielzahl von Bereichen, darunter Biomechanik, Trainingswissenschaft, Sportpsychologie, Sportphysiologie und Sportsoziologie. Die Sportwissenschaft zielt darauf ab, die menschliche Leistungsfähigkeit zu verbessern und die Auswirkungen von Sport und Bewegung auf die Gesundheit und das Wohlbefinden zu erforschen. Sie spielt auch eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Trainingsmethoden und -programmen für Sportler und bei der Untersuchung von Verletzungen und ihren Behandlungen.
Was ist die Trainingstherapie?
Aufbauend auf den Erkenntnissen der Sportwissenschaft ist die Trainingstherapie ein therapeutisches Konzept, bei dem körperliche Aktivität als Mittel zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden eingesetzt wird. Die Trainingstherapie umfasst in der Regel individuelle Trainingspläne, die nach ärztlicher Vorgabe von einem Sportwissenschaftler, weitergebildeten Physiotherapeuten oder Trainer entwickelt werden und auf die Bedürfnisse und Ziele des Patienten abgestimmt sind. Die Übungen und Aktivitäten, die in der Trainingstherapie durchgeführt werden, können zum Beispiel Ausdauer, Kraft oder Beweglichkeit umfassen und können etwa zuhause, in einem Fitnessstudio oder in der Natur stattfinden.
Bei welchen Erkrankungen wird die Trainingstherapie eingesetzt?
Die Trainingstherapie kann bei einer Vielzahl von Erkrankungen und Gesundheitsproblemen eingesetzt werden, darunter:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Die Trainingstherapie kann dazu beitragen, die kardiovaskuläre Fitness zu verbessern und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall verringern.
- Diabetes: Körperliche Aktivität kann helfen, den Blutzucker zu kontrollieren, indem der Glukosestoffwechsel verbessert wird und somit das Risiko von Diabetes-Komplikationen zu senken.
- Übergewicht und Fettleibigkeit: Regelmäßiges Training verbessert die allgemeine körperliche Fitness. Durch den erhöhten Kalorienverbrauch im Training wird Fett abgebaut und das Risiko für Übergewicht und in weiterer Folge Fettleibigkeit verringert.
- Depressionen und Stress: Auch Depressionen und Stress können mittels sportlicher Betätigung gelindert werden und das Wohlbefinden durch die Ausschüttung von Glückshormonen gesteigert werden.
- Muskelschwäche: Die Muskelkraft sowie -leistungsfähigkeit wird durch Training verbessert und das Risiko von Muskelschwäche auch im Alter verringert.
- Gelenkprobleme: Die Beweglichkeit und Funktion von Gelenken kann verbessert und das Risiko von Gelenkverletzungen und -erkrankungen verringert werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Trainingstherapie nicht für jede Person oder jedes Gesundheitsproblem geeignet ist. Es ist wichtig, vor der Einleitung eines Trainingsprogramms einen in diesem Bereich ausgebildeten Arzt zu konsultieren.
Mag. Dr. Stefan Treichler
Facharzt für Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation
Sportarzt
Sportwissenschaftler