Was ist die Stoßwellentherapie bei erektiler Dysfunktion?
Die Stoßwellentherapie kommt als begleitende oder alleinige Maßnahme bei Schmerzen, Entzündungen oder Heilungsstörungen am Bewegungsapparat aber auch etwa in der Urologie zum Einsatz. Sie stellt oft eine schonende Alternative zu bisherigen Therapiemöglichkeiten dar.
Neben dem heutigen Standard der punktfömigen fokussierten Stoßwelle wird bei der neuesten Gerätegeneration durch zusätzliche Verwendung eines Linienapplikators eine noch homogenere und effektivere Therapie ermöglicht. Dadurch kann in kürzerer Zeit ein größerer Bereich behandelt werden. Außerdem wird es mit dieser neuen Art von Applikatoren möglich schmerzarm und schonend Therapien wie bei erektiler Dysfunktion durchzuführen.

Wie wirkt die fokussierte Stoßwelle bei erektile Dysfunktion?
Durch lokale Einbringung von Energie werden Zellen im Körper angeregt sich zu verändern, entzündetes und schmerzhaftes Gewebe wird regeneriert oder gezielt abgebaut und neues Gewebe gebildet. Zudem wird der Stoffwechsel aktiviert und die Durchblutung verbessert. Dadurch kommt es zu einer Gefäßneubildung, einer sogenannten Angiogenese, und einer verbesserten Mikrozirkulation.
Welchen Nutzen hat die Stoßwellentherapie bei erektiler Dysfunktion?
- Neubildung und Regeneration von Gewebe
- Durchblutungsförderung

Welche Stoßwelle kommt zum Einsatz?
Wir verwenden die fokussierte Stoßwelle Piezowave2 aus der derzeit modernsten Gerätegeneration. Bei der erektilen Dysfunktion ermöglicht ein lineare Applikator eine effektive und nachhaltige Therapie.
Die Stoßwellentherapie erfolgt ambulant und Sie können meist unmittelbar nach der Anwendung wieder Ihrem gewohnten Alltag nachgehen. Nach genauer Lokalisation der zu therapierenden Struktur wird der Fokus des Stoßwellengerätes darauf ausgerichtet. Während der Behandlung werden Sie eventuell, erträgliche, Schmerzen verspüren, die der Arzt durch ständige Anpassung der Intensität in einem möglichst geringen Bereich halten wird. Die einzelne Sitzung dauert etwa 15 bis 30 Minuten. Je nach Anwendungsgebiet werde die ersten Ergebnisse nach 4 bis 6 Sitzungen bei 1 bis 2 Anwendungen pro Woche erzielt. Nach 3 Monaten angepasster Therapie wird der Erfolg überprüft. Sollten die Beschwerden noch stark einschränkend sein, kann eine weitere Serie der Stoßwellentherapie erfolgen.
Welche Maßnahmen werden noch eingesetzt?
Neben der Stoßwellentherapie arbeiten wir an der Behebung anderer Ursache Ihrer Beschwerden. Meist handelt es sich um Durchblutungsstörungen. Risiken für erektile Dysfunktion sind etwa chronischer Nikotinkonsum, Diabetes mellitus, Bluthochdruck, erhöhte Blutfette oder chronische Nierenerkrankungen. Oft ist eine gezielte Physiotherapie zum Beckenbodentraining und anschließende Trainingstherapie notwendig, um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. Maßnahmen wie medikamentöse Therapie, Vakuumpumpe oder Elektrotherapien können zudem die Funktion verbessern und Heilungsdauer verkürzen.

Mag. Dr. Stefan Treichler
Facharzt für Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation
Sportmediziner
Sportwissenschaftler
ÖAK Diplom Schmerzmedizin
Mehrjährige Tätigkeit in der Stoßwellenambulanz der Barmherzigen Schwestern Linz und des Landesklinikums Wiener Neustadt